Partnerübung der SV Stein und Waldstatt



Grillfest mit Brandverletzungen

Partnerübung der Samaritervereine Stein und Waldstatt


STEIN. Der Samariterverein Stein lud die Samariterkollegen aus Waldstatt zu einem Erste Hilfe-Training unter freiem Himmel ein. Die Übungsanlage sah ein Grillfest mit diversen Verletzungsmustern vor.

Bei gutem Wetter und milden Temperaturen begaben sich die Mitglieder des Samaritervereins Waldstatt nach Stein an die Gemeinschaftsübung. Die knapp 30 Samariter trafen sich zu einem Grillfest, wobei das gemütliche Beisammensein erstmal warten musste. Denn rund um die Mehrzweckanlage waren Arbeitsposten angelegt, die rasche Erste Hilfe erforderlich machten. Petra Hanel, technische Leiterin und Kursleiterin des Samaritervereins Stein, teilte die Anwesenden in Gruppen ein und schon waren die ersten Hilfeschreie zu hören.

Sonnenstich

Auf einer Skaterbahn fanden die gut gelaunten Samariterinnen eine junge Frau vor, die sich mit hoch rotem Gesicht über Müdigkeit und Nackenschmerzen beklagte. Rasch erkannten die fachkundigen Ersthelfer einen Verdacht auf einen Sonnenstich der Patientin bei Sonnenbrand, eingeschränkter Kopfbeweglichkeit und Kopfschmerzen. Die Patientin wurde an den Schatten gebracht, betreut und die ärztliche Hilfe organisiert. An einem anderen Posten zog sich eine Frau beim Entfachen eines Feuers schwere Verbrennungen im Gesicht zu, da sie Brennsprit in die Flammen goss. Unverzüglich wurde der Rettungsdienst aufgeboten und die Verbrennung mit viel Wasser gekühlt.

Rätseln über Symptome

Eine blass wirkende Frau, die sich vor Bauchschmerzen krümmte und Übelkeit als Symptom angab, löste bei manchem Samariter eine leichte Ratlosigkeit aus. Was war passiert? Hat sich die Patientin verletzt, ist sie gestürzt oder hat sie sich eine Vergiftung zugezogen. Aus dem Samariterkurs ist bekannt, dass mit einfachen, aber zielgerichteten Fragen die Vorgeschichte (Anamnese), die zu den Beschwerden führt, erhoben werden kann. So gelang es dann auch, die selbst gesammelten Pilze als wahrscheinlichste Ursache für die Beschwerden heraus zu kristallisieren. Damit zeigte sich einmal mehr, dass das persönliche Gespräch mit der Patientin, eine einfühlsame Grundhaltung und gutes Zuhören unerlässlich für eine effiziente Ersthilfe sind.

Zum Übungsende wurden alle Samariter mit Bratwurst und Cervelat für den Einsatz belohnt und die Kameradschaft konnte – diesmal ohne Unfälle – genossen werden. Alle waren sich einig, dass diese erste Gemeinschaftsübung der Samariter aus Stein und Waldstatt nicht die letzte bleiben sollte.

Mathias Egger,
Medien- und Kommunikationsverantwortlicher
Samariterverband beider Appenzell
(15.08.09)

Einige Bilder dazu