Auf Besuch beim Nachbarverein


Partnerübung der Samaritervereine Waldstatt und Schönengrund-Wald


Kürzlich haben sich die benachbarten Samaritervereine von Waldstatt und Schönengrund zu einem gemeinsamen Postenlauf getroffen. Übungen mit Fallbeispielen und der Austausch unter den Vereinsmitgliedern standen dabei im Zentrum.

Eine bewusstlose Person liegt am Boden, atmet nicht, keine Lebenszeichen sind äusserlich ersichtlich. Die Samariterin des Samaritervereins Waldstatt weiss genau, was in dieser Situation zu tun ist. Sofort macht sie sich nach einem kurzen Überblick über die Unfallsituation an die Beurteilung des Patienten und stellt die Bewusstlosigkeit fest. Sie schickt den Samariterkameraden los, den Rettungsdienst über die Notrufnummer 144 zu alarmieren und fährt weiter mit der Beatmung des Patienten. Hand in Hand wird bei der cardiopulmonalen Reanimation (CPR) zusammengearbeitet. „Wichtig ist, sofort mit der Reanimation zu beginnen, wenn die spontanen Lebenszeichen beim Patienten ausbleiben“ erinnert Daniela Mohr, technische Leiterin aus Schönengrund.

Bergung aus dem Fahrzeug
In weiteren Fallbeispielen übten die Samariter anhand praktischer Beispiele. Dabei funktionierte die Zusammenarbeit zwischen den Vereinsmitgliedern aus den beiden Nachbarvereinen reibungslos. Bei einem Verkehrsunfall galt es, einen Patienten mittels Unterarmgriff aus einem Auto zu bergen. Besonderen Wert legte die Kursleiterin Corinne Niederer aus Waldstatt dabei auf den Selbstschutz. Das Absichern der Unfallstelle und die Prävention von Folgeunfällen während der Hilfeleistung hat oberste Priorität. Auf dem Rundgang durch Waldstatt trafen die Samaritergruppen auch auf einen Übungsposten zum Thema Verbände. Das Anlegen eines Druckverbandes gehört zum Grundwissen eines jeden Samariters und sollte im Schlaf beherrscht werden. Rasch legten die interessierten Samariterinnen einen fachgerechten Verband mit saugfähigem Druckpolster und Knoten auf der Wunde an. „Nur beim Druckverband kommt der Knoten über der Wunde zu liegen, bei anderen Verbänden ist dies Tabu“ ermahnte die technische Leiterin Sandra Hollenstein.

Tricks und Tipps
Am Posten von Margrit Nägeli aus Waldstatt übten die Samariter auf spielerische Weise das Führen einer blinden Person und sammelten Punkte für blind geworfene Bälle. Schliesslich repetierte die Kursleiterin aus Schönengrund, Daniela Knöpfel, an ihrem Posten das Ausziehen eines Motorradhelms bei einer verletzten Person. Mit einigen Kniffs und Tricks demonstrierte die erfahrene Samariterin, wie der Helm ohne grössere Probleme vom Kopf gehoben werden kann. Auf die Stabilität der Halswirbelsäule muss beim ganzen Vorgang besonders Acht gegeben werden.
Die Gemeinschaftsübung klang beim gemütlichen Zusammensein mit Speis und Trank aus. Den organisierenden technischen Vereinskadern wurde mit Applaus für die gute Organisation gedankt und beide Vereine freuen sich auf die weiterhin kameradschaftliche Zusammenarbeit.
Fotos und weitere Infos zu Samariterkursen oder Vereinsübungen unter www.samariter-waldstatt.ch oder www.samariter-appenzell.ch.

Mathias Egger
(06.05.09)